Wie Sie 2022 Ihre Ziele erreichen

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eues Jahr, neues Ich? Die meisten Menschen scheitern daran, ihre guten Vorsätze im neuen Jahreinzuhalten.  Dabei machen sie immer die gleichen Fehler. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre gesetzten Ziele diesmal tatsächlich erreichen.

Die Lesedauer beträgt zwischen 5 und 7 Minuten. Wenig Zeit? Scrollen Sie direkt nach unten zu unseren Eckpunkten und nehmen Sie das Wichtigste aus dem Artikel mit!

Hintergrund

Das neue Jahr ist für viele Menschen ein guter Startpunkt, um das eigene Leben auf Vordermann zubringen. Einer Umfrage von Statista zufolge sind in Deutschland vor allem folgende Vorsätze beliebt:

  • Mehr Sport treiben
  • Gesünder Ernähren
  • Abnehmen
  • Sparsamer leben
  • Mehr Zeit mit Familie oder Freunden verbringen

Immer wieder zitiert wird eine Statistik der University of Scranton. Eine Studie soll gezeigt haben, dass nur 8 Prozent der guten Vorsätze wirklich zum Erfolg führen. Wir können Sie an dieser Stelle beruhigen: Es handelt sich um einen Mythos, der durch eine falsche Zitation entstanden ist. 

Wie viele Prozent der guten Vorsätze wirklich durchgehalten werden, ist sehr unterschiedlich. Klar ist, dass viele Menschen an ihren Zielen scheitern. Das hat den einfachen Grund, dass das menschliche Gehirn nicht gut mit langfristigen Projektenumgehen kann. Es strebt nach kurzfristigen, idealerweise sogar sofortigen Erfolgen.

Sind gute Vorsätze also ganz grundsätzlich zum Scheitern verurteilt? Nicht unbedingt. Mit ein paar Tricks läuft es zwar nicht wie von selbst, aber auf jeden Fall deutlich besser. Versprochen!

Denkaufgabe

Welche guten Vorsätze haben Sie für das Jahr 2022 ausgewählt? Falls Sie kein Fan von guten Vorsätzen zum Jahreswechsel sind: Welches Ziel wollen Sie gerne erreichen?

Haben Sie Ihr Ziel oder Ihre Vorsätze vor Augen? Sehr gut, dann legen wir los!

Schritt 1: Vorhabenformulieren

Setzen Sie sich ein realistisches und konkretes Ziel mit einem Start und einem Endpunkt. Vermeiden Sie dabei absolute Zielsetzungen mit Begriffen wie „niemals“ oder „immer“. Arbeiten Sie lieber mit Häufigkeiten.

Beispiel: „Ich möchte ab dem 1. Januar bis zum 1. Mai an drei Tagen in der Woche Sport treiben.“ Weniger gut wäre die Zielsetzung, jeden Tag Sport treiben zu wollen – halten Sie es einmal nicht ein, besteht die Gefahr, dass Ihre Motivation verloren geht.

Machen Sie Ihr Ziel zudem messbar und überlegen Sie sich, wie Sie feststellen können, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben oder nicht.  

Beispiel: Was bedeutet „Sport treiben“? Machen Sie es messbar: „Ich treibe an drei Tagen in der Woche für eine halbe Stunde Sport.“ Noch besser: „Ich gehe an drei Tagen in der Woche für eine halbe Stunde Joggen.“ So ist ganz klar, ob Sie Ihr Vorhaben erfüllt haben oder nicht.

Schritt 2: Integration in den Alltag

Oft passiert der Fehler, dass angenehme Tätigkeiten zugunsten gesetzter Ziele gestrichen werden. Vermeiden Sie das, denn Ihr Gehirn möchte auch mal belohnt werden.

Skizzieren Sie Ihren üblichen Tagesablauf. Blockieren Sie dabei Pflichttermine wie die Arbeit oder das Abendessen mit Ihrer Familie. Sie auch Ihre liebsten Genusstermine wie abendliches Fernsehen. Suchen Sie jetzt nach Anknüpfungspunkten für Ihre Ziele.

Beispiel: Sie arbeiten bis 17 Uhr, bis etwa 19 Uhr sind Sie mit Haushalt und Abendessen beschäftigt. Ab 20.15 Uhr würden Sie gerne vor dem Fernseher sitzen. Knüpfen Sie Ihr Ziel an das Abendessen: „Nach dem Abendessen gehe ich an drei Tagen in der Woche für eine halbe Stunde Joggen. Danach darf ich mit gutem Gewissen auf die Couch fallen.“

Schritt 3: Dranbleiben

Stürzen Sie sich in Ihr Abenteuer. Natürlich wird es Tage geben, an denen Sie nicht besonders motiviert sind. Das ist nur normal, denn Erfolge zeigen sich oft erst langfristig.

Machen Sie sich in diesen Momenten klar, warum Sie Ihr Vorhaben begonnen haben und wie viel Sie schon erreicht haben. Fragen Sie sich, ob Sie jetzt wirklich alles über Bordwerfen wollen. Warum haben Sie sich das Ziel gesetzt? Erinnern Sie sich daran, was Sie erreichen wollten. 

Das funktioniert nicht? Dann machen Sie statt 100 Prozent nur 70 Prozent, nur 30 Prozent oder mal sogar nur 5 Prozent. Hauptsache Sie bleiben dran und lassen keinen Terminausfallen!

Beispiel: Ausgerechnet am Abend regnet es. Machen Sie 70 Prozent, zum Beispiel ein Ausdauerworkout im Wohnzimmer. Machen Sie 30 Prozent, zum Beispiel ein Dehnprogramm während dem Fernsehen. Machen Sie 5 Prozent und ziehen Sie, kein Witz, Ihre Laufschuhe an.

Die Laufschuhe anziehen? Das klingt erstmal nach einer ungewöhnlichen Maßnahme. Tatsächlich kann eine solche Handlung aber das Eis brechen. Haben Sie erst die Laufschuhe an, ist der Schritt plötzlich gar nicht mehr so groß, die Haustür zu öffnen und dann doch loszulaufen.

Eckpunkte

  • Realistische Ziele setzen: Setzen Sie keine absoluten Ziele. Das Vorhaben, nie mehr Süßigkeiten zu essen, wird schnellscheitern. An vier Tagen in der Woche auf Süßigkeiten zu verzichten ist realistischer.
  • Ziele präzisieren: Setzen Sie Ziele, die Sie überprüfen können. Dafür sollten die Ziele einen klaren Zeitrahmen und eine klare Aufgabebeinhalten. Zum Beispiel: Ich will an zwei Tagen in der Woche je eine Stunde Sport machen.
  • Ziele in den Tag integrieren: Überlegen Sie, wann Sie sich Zeit für Ihre Ziele nehmen. Streichen Sie dafür nicht alles, was Ihnen guttut. Verbinden Sie Ihre Ziele mit ohnehin schon bestehenden Routinen.
  • Schwächephasen durchstehen: Setzen Sie nicht nur auf Motivation, um Ihre Ziele zu erreichen. In manchen Lagen wird Ihr rationales Denken über Ihren inneren Schweinehund siegen müssen.
  • Neue Motivation bekommen: Schauen Sie in die Vergangenheit und die Zukunft, um neue Motivation zu bekommen. Was haben Sie schon geschafft? Wie haben Sie sich gefühlt, bevor Sie Ihr Projekt gestartet haben? Wo soll es mit Ihrem Projekt noch hingehen?
  • Immer weiter: Lassen Sie nicht locker. Machen Sie immer etwas. Wenn es an einem Tag mal nicht für 100 Prozent reicht, dann machen Sie 70, 50 oder 30 Prozent. Machen Sie wenigstens 5 Prozent!

Warum das wichtig ist

Ohne Ziele würden wir alle nur durch unser Leben treiben. Dabei formen gut ausgewählte Ziele unseren Charakter – und wirken positiv auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Im Diagnosesystem für psychische Krankheiten DSM V wird das Setzen von Zielen als ein Kriterium für eine gesunde Psyche genannt. 

Denken Sie zurück an Ihre Kindheit und Jugend. Wie viele Ziele haben Sie, ganz unbewusst, abgehakt und wie hat es sich angefühlt? Jeder kleiner Erfolg stößt Prozesse in unserem Gehirn an, die sich im Ergebnis gut anfühlen, die positive Emotionen schaffen und uns sagen wollen: Weiter so! 

Stress senken

 Mit jedem erreichten Ziel steigt Ihre Selbstwirksamkeitserwartung. Sie trauen sich selbst mehr zu und sind zuversichtlich, die an Sie gestellten Aufgaben meistern zu können. Erreichen Sie Ihre Ziele, wird sich mehr und mehr das Gefühl einstellen, dass Sie den Verlauf Ihres Lebens bestimmen und externe Einflüsse weniger wichtig sind. 

Außerdem kann Ihr Stressniveau sinken. Zwar fühlen sich Ziele und die damit verbundenen Aufgaben oft wie Stress an. Aber Stress entsteht genauso oft durch eine Differenz zwischen dem, wie man als Person gerne wäre, und wie man tatsächlich ist. Durch das Erreichen Ihrer Ziele, nähern Sie sich der Person an, die Sie gerne sein wollen. 

Die Positivspirale

Das Erreichen von Zielen setzt zudem neue Energie und Motivation frei. Starten Sie also mit kleinen Schritten in Ihre guten Vorsätze und bauen Sie Stück für Stück mit kleinen Erfolgen darauf auf. Wir wünschen ein frohes neues Jahr und viel Erfolg beim Start in diese Positivspirale!