Warum Spaß das beste Mittel gegen Prädiabetes ist

M

indestens 8,9 Millionen Menschen in Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) an Diabetes Typ 2. Das ist bereits eine erschreckende Zahl, doch dazu kommen noch einmal doppelt so viele, bei denen Prädiabetes vorliegt.

Das ist den meisten Betroffenen gar nicht bewusst, da sich die Vorstufe des Diabetes in der Regel noch nicht durch spürbare Symptome bemerkbar macht. Außerdem ist der Bekanntheitsgrad von Prädiabetes in der Bevölkerung eher gering.

Risikofaktoren für Prädiabetes sind:

  • Typ-2-Diabetes in der Familie
  • Übergewicht
  • Erhöhter Taillenumfang
  • Hoher Fleischkonsum
  • Hoher Zuckerkonsum
  • Bewegungsmangel
  • Schlafapnoe
  • Rauchen
  • Alter über 45 Jahre

Bei Frauen außerdem:

  • Durchgemachter Schwangerschaftsdiabetes
  • Geburt eines Kindes mit einem Geburtsgewicht über 4,5 kg
  • Die Hormonstörung PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom)

Ein Prädiabetes kann durch verschiedene Blutzuckertests festgestellt werden. Der HbA1C-Wert etwa bezieht sich auf den durchschnittlichen Blutzuckerwert in den letzten drei Monaten. Diesen Test führen wir auch bei unseren Check-ups durch.

Liegt der HbA1C-Wert zwischen 5,7 und 6,4 Prozent, liegt wahrscheinlich Prädiabetes vor. Bei unseren Check-ups betrifft das 11,3 Prozent der Teilnehmenden – das sind in der Regel arbeitende Menschen unter 65 Jahren, was die geringere Häufigkeit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung erklärt. Doch auch diese Zahlen geben genug Anlass zur Sorge.

Denn bleibt ein Prädiabetes unbehandelt, entwickelt er sich in 25 Prozent der Fälle innerhalb von 3 bis 5 Jahren zum Diabetes. Nach 10 Jahren sind es 50 Prozent. Die gute Nachricht ist, dass sich Prädiabetes durch Veränderungen des Lebensstils gut bekämpfen lässt. Die Entwicklung zum Diabetes kann dadurch verzögert oder sogar aufgehalten werden.

Die drei wichtigsten Faktoren sind dabei:

  • Ausreichend körperliche Aktivität (WHO-Empfehlung: 150 Minuten pro Woche)
  • Gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse
  • Gewicht reduzieren

Am besten ist ein ganzheitlicher Ansatz. DDG-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Karsten Müssig mahnt dabei im Interview mit "Medscape" zu einer positiven Perspektive, die den Gewinn an Lebensqualität betont:

"Dazu gehört hervorzuheben, dass körperliche Bewegung Spaß machen kann – beispielsweise, wenn man sich mit Freunden zu einem gemeinsamen Spaziergang verabredet", sagt Müssig. "Das gilt auch für die Ernährung: Statt sich eine Fertigpizza in den Ofen zu schieben, kann man abends gemeinsam kochen und essen. Ich denke, wir sollten den Faktor 'das macht Spaß' viel mehr in den Vordergrund rücken."

Diese Botschaft können wir nur mit voller Überzeugung unterstützen. In der Hanako-Gesundheitsapp geben wir unseren Usern deshalb täglich Anregungen, um die Freude an Aktivität und einer hochwertigen Ernährung zu entdecken. Mehr Spaß für mehr Lebensqualität – gibt es eine klarere Win-Win-Situation?